SASE hat sich in den letzten Jahren als zukunftsweisendes Modell etabliert, das Netzwerksicherheit und Performance in einer cloudbasierten Plattform vereint. Nach der theoretischen Betrachtung der Grundlagen, Herausforderungen und Vorteile stellt sich die Frage, wie Unternehmen SASE praktisch umsetzen können. Der Übergang von traditionellen Lösungen hin zu einer integrierten Lösung erfordert ein strukturiertes Vorgehen und ein klares Verständnis der eigenen Ausgangslage.
Ausgangslage analysieren
Die Einführung von SASE beginnt mit einer umfassenden Bestandsaufnahme. Unternehmen müssen ihre bestehende Netzwerk- und Sicherheitsarchitektur evaluieren und identifizieren, wo die grössten Schwachstellen und Engpässe bestehen. Dazu gehören:
- verwendete Sicherheitslösungen und deren Abdeckung,
- genutzte Cloud-Dienste und deren Anbindung,
- Anforderungen durch Remote Work und mobile Endgeräte,
- bestehende Compliance- und Regulierungsauflagen.
Eine fundierte Analyse bildet die Grundlage, um Prioritäten zu setzen und die Einführung von SASE an den tatsächlichen Bedürfnissen auszurichten. Besonders hilfreich ist es, in dieser Phase sogenannte „Pain Points“ zu definieren: Sind hohe Latenzen das Problem, fehlen einheitliche Sicherheitsrichtlinien oder verursachen unterschiedliche Tools hohe Betriebskosten? Diese Klarheit erleichtert es, den Fokus bei der Implementierung zu setzen.
Strategische Ziele festlegen
Der nächste Schritt ist die Definition klarer Ziele. SASE kann je nach Ausgestaltung unterschiedliche Schwerpunkte setzen, von der Reduzierung der Komplexität über die Erhöhung der Transparenz bis zur Verbesserung der Nutzererfahrung. Unternehmen sollten festlegen, welche dieser Aspekte für sie im Vordergrund stehen und welche Ergebnisse erreicht werden sollen.
Beispielsweise können global agierende Organisationen das Ziel haben, eine einheitliche Sicherheitsplattform für alle Standorte aufzubauen. Andere Unternehmen wiederum möchten zunächst die Performance ihrer Cloud-Anwendungen steigern und sehen SASE als Mittel zur Optimierung. Eine klare Zielsetzung hilft dabei, den Transformationsprozess zu strukturieren und geeignete Anbieter oder Plattformen auszuwählen.
Schrittweise Einführung
Die Umstellung auf SASE erfolgt in den meisten Fällen nicht als Big-Bang-Projekt, sondern schrittweise. Typische Etappen sind:
- Einführung von SD-WAN zur Optimierung der Netzwerk-Performance und als Fundament der Architektur,
- Integration von Sicherheitsdiensten wie Secure Web Gateway oder Firewall-as-a-Service für den Schutz des Datenverkehrs,
- Umsetzung von Zero Trust Network Access (ZTNA), um Zugriffe kontextbasiert zu steuern und Vertrauen kontinuierlich zu überprüfen,
- Erweiterung durch CASB, um Transparenz und Kontrolle über genutzte Cloud-Dienste sicherzustellen.
Dieser modulare Ansatz erlaubt es, erste Verbesserungen schnell sichtbar zu machen und gleichzeitig Risiken bei der Umstellung zu minimieren. Besonders sinnvoll ist es, Pilotprojekte mit ausgewählten Abteilungen oder Standorten zu starten, bevor die Lösung unternehmensweit ausgerollt wird.
Anbieter und Plattformen bewerten
Ein zentrales Thema bei der Umsetzung ist die Auswahl der passenden SASE-Plattform. Neben technischen Kriterien wie Funktionsumfang, Skalierbarkeit und Performance spielen auch Faktoren wie die globale Verfügbarkeit von Points of Presence, Integrationsfähigkeit in bestehende Systeme und Support-Modelle eine wichtige Rolle.
Unternehmen sollten zudem die Roadmap des jeweiligen Anbieters berücksichtigen. Da sich SASE-Lösungen dynamisch weiterentwickeln, ist es entscheidend, dass der Anbieter in der Lage ist, neue Technologien wie KI-gestützte Analysen oder automatisierte Policy-Anpassungen zu integrieren. Auch wirtschaftliche Aspekte, wie Lizenzmodelle oder flexible Abrechnungsoptionen, gehören in die Bewertung.
Change Management und Schulung
Neben der technischen Implementierung erfordert SASE auch organisatorische Anpassungen. IT-Teams müssen in die Lage versetzt werden, die neuen Plattformen zu verwalten und die Vorteile voll auszuschöpfen. Schulungen und ein begleitendes Change Management sind entscheidend, um den Übergang reibungslos zu gestalten.
Auch die Kommunikation mit den Mitarbeitenden ist wichtig. Neue Zugriffsmechanismen, etwa im Rahmen von Zero Trust, verändern häufig die gewohnten Abläufe. Transparente Informationen darüber, warum diese Änderungen notwendig sind und welchen Nutzen sie bringen, erhöhen die Akzeptanz und verhindern Widerstände.
Integration in bestehende IT-Strategien
SASE sollte nicht isoliert betrachtet werden, sondern als Bestandteil einer übergeordneten IT-Strategie. Viele Unternehmen verfolgen bereits Cloud-First- oder Zero-Trust-Strategien, die durch SASE sinnvoll ergänzt oder weiterentwickelt werden können. Ebenso spielt die Einbindung in bestehende Compliance-Programme eine Rolle, etwa zur Erfüllung regulatorischer Anforderungen.
Ein praxisnahes Vorgehen ist es, SASE mit anderen Modernisierungsprojekten zu verzahnen. Beispielsweise kann die Einführung einer neuen Collaboration-Plattform gleichzeitig genutzt werden, um SASE-Sicherheitsrichtlinien auszurollen.
Zukunftsfähigkeit sicherstellen
Die Einführung von SASE ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Neue Bedrohungen, wachsende Anforderungen und technologische Innovationen erfordern eine fortlaufende Weiterentwicklung. Unternehmen sollten daher regelmässig überprüfen, ob ihre SASE-Strategie noch den aktuellen Gegebenheiten entspricht und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.
Künstliche Intelligenz, Automatisierung und erweiterte Analytik werden in Zukunft eine immer grössere Rolle spielen. Moderne Plattformen sind darauf ausgelegt, solche Entwicklungen zu integrieren und damit einen langfristigen Mehrwert zu bieten. Organisationen, die frühzeitig in eine flexible Architektur investieren, verschaffen sich damit einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil.
Fazit
Die praktische Umsetzung von SASE ist ein mehrstufiger Prozess, der sorgfältige Planung und eine klare Zieldefinition erfordert. Durch eine strukturierte Einführung, die Auswahl passender Anbieter und die Einbindung der Mitarbeitenden entsteht eine Sicherheits- und Netzwerkarchitektur, die den Anforderungen moderner, global vernetzter Unternehmen gerecht wird.
SASE ist damit nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern eine umsetzbare Strategie, die Unternehmen Schritt für Schritt auf den Weg in eine sichere, flexible und leistungsfähige Zukunft begleitet.
Dieser Beitrag basiert auf von IT-Experten geprüften Fakten. Für die kreative Ausgestaltung wurde ein KI-Tool herangezogen.